Hilfe, was soll ich tun?

Wie Entspannung dir beim Jobwechsel hilft

Warum Entspannung der Schlüssel für deine Neuorientierung ist.

Bevor ich mich heute hingesetzt habe, um diesen Blogartikel zu schreiben, war ich ziemlich durch den Wind. Nicht wegen des Artikels, sondern wegen eines privaten Themas. Etwas für das ich im Moment keine Lösung wusste und das mich schon einige Tage beschäftigte. Mir war klar:

Am liebsten hätte ich eine schnelle Lösung, damit ich den Druck nicht länger aushalten muß.

Das funktionierte leider nicht. Egal wie viele Lösungsansätze ich in meinem Kopf durchging, es gab einfach keinen schnellen Ausweg. Plötzlich hörte ich eine Stimme… es war keine laute, Hollywood-like mit Blitzen, großem Getöse und so… es war eher so ein leises Gefühl, das mir auf die Schulter tippte und mich an etwas erinnerte, das ich schon lange wusste: „Deine Abenteuer-Berufungs-Formel funktioniert nicht nur bei beruflicher Neuausrichtung, sondern bei allen Problemen im Leben.“ Ich schwöre, das mit der Stimme war wirklich so!

Damit du verstehst wovon ich rede… Die Abenteuer-Berufungs-Formel ist E4=Erkennen*Entwickeln*Erreichen*Entspannen.

Das Entspannen steht zwar an vierter Stelle in der Formel, ist aber eigentlich die Basis aller anderen Teile. Eigentlich müsste die Formel wie folgt lauten: Entspannen * Erkennen * Entspannen * Entwickeln * Entspannen * Erreichen * Entspannen * REPEAT

Wie bei so vielen Menschen kommt bei mir das Entspannen manchmal zu kurz. Besonders in Zeiten, in denen ich es am meisten bräuchte. Auch wenn ich genau weiß, dass es das Wichtigste überhaupt ist, vergesse ich das hin und wieder und wundere  mich dann, warum es nicht rund läuft. Vielleicht geht es dir ähnlich?

Die Weg-von-Motivation hilft dir nicht, dein Problem zu lösen.

Die Weg-von Motivation, in meinem Fall weg von den unangenehmen Gefühlen und schnell irgendetwas tun oder in deinem Fall vielleicht weg von dem Job, der dich unglücklich macht, sorgt nicht dafür, dass wir eine gute Lösung für unser Problem finden. Sie sorgt eher dafür, dass wir mehr und mehr in den Strudel der Unzufriedenheit geraten.

Ein bisschen ist es so wie vor Jahrtausenden wenn ein Löwe um die Ecke bog. Der bewusste Teil unseres Gehirns schaltet ab, damit wir schnell weg rennen, auf einen Baum klettern, uns tot stellen oder kämpfen können.

Bei dir sieht es heute vielleicht so aus, dass du vor lauter Unzufriedenheit (und damit Stress) die Online-Datenbanken verzweifelt nach neuen Jobanzeigen durchforstest und schaust, was zu deiner bisherigen Qualifikation passt. Oder du dich tot stellst und dir einredest „Sooo schlimm ist mein aktueller Job auch wieder nicht“.

Dein innerer Kritiker treibt dich an. Entspanne und er wird leiser.

Stresssituationen, in denen wir glauben, schnell handeln zu müssen, sind der Nährboden für unseren inneren Kritiker. Als mir vorhin wieder bewusst wurde, dass der wichtigste Skill, den ich jetzt brauche, Entspannung ist, konnte ich loslassen. Loslassen von dem Quick-Fix.

Mir wurde klar, dass ich Zeit brauchte. Zeit, damit ich runter fahren und mich entspannen konnte. Der dadurch gewonnene innere Spielraum bot mir die Freiheit, die Lösung zu entwickeln, die wirklich zu mir passte. Dadurch war auch mein innerer Kritiker besänftigt. 

Oft erlebe ich bei meinen Klienten, dass sie anfangs sehr an dem festhalten, was für sie „vernünftig“ erscheint. Im Coaching sorgt vor allem der Raum der Präsenz und des bewussten Zuhörens dafür, dass sie entspannen und viel kreativer ihre neue Perspektive entwickeln.

Vielleicht kennst du das, wenn du einem Freund oder einer Freundin deine Sorgen erzählst und er oder sie dir einfach nur zuhört, ohne deine Handlungen zu bewerten? Dann kann deine Seele aufatmen und es entwickeln sich neue Sichtweisen, an die du gar nicht gedacht hast.

So öffnen sich Türen, von denen du vorher nicht gewusst hast, dass es sie gibt. 

Das mit der Entspannung bedeutet nicht, dass du verharren oder dir deine Situation schön reden sollst. Ich meine, dass du dir trotz dieser belastenden Situation Auszeiten gönnst, die dein Nervensystem beruhigen. Das kann eine entspannende Yogastunde, ein Wellness-Tag, ein kürzerer oder längerer Urlaub, Sport oder ein schöner Abend mit Freunden sein. Eben alles was dich runterkommen lässt.

Allein dass du jetzt diesen Blog-Artikel in Ruhe liest, bedeutet, dass du schon einen wesentlichen Schritt auf deinem Weg zu einem erfüllteren (Berufs-)Leben unternimmst.

Wenn du entspannt einen Schritt vor den anderen setzt, kommt alles in Fluss.

Bei meiner oben beschriebenen Situation bedeutete es, dass ich akzeptierte, dass sich mein Problem nicht von heute auf morgen lösen läßt. Für dich könnte es bedeuten, dass du bereit bist, entspannt einen Schritt vor den anderen zu setzen. Anstatt schnell in den nächsten unbefriedigenden Job zu stolpern, gestattest du dir, erstmal heraus zu finden, was du wirklich wirklich willst.

Entspannung und eine Hin-zu-Motivation sind die Schlüssel für deinen erwünschten Jobwechsel.

Dabei bedeutet Hin-zu-Motivation, dass du erstmal herausfindest, was wirklich zu dir passt. Indem du hinein spürst, was dir wirklich Freude bereitet und du überlegst, wann du in deinem Leben so richtig lebendig warst, kommst du deinem Wesenskern auf die Spur. Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so erscheint als hätte es nichts mit dem Job zu tun.

Bei mir waren das oft Situationen in warmen Ländern, bei denen ich mich körperlich bewegt und gleichzeitig andere in ihrer Entwicklung unterstützt habe, z.B. bei meinen Yoga und Coaching Retreats auf Ibiza oder einem Tauchdreh mit Haien auf den Bahamas. Auch in meinen Coaching-Workshops in Frankfurt oder der Strategie-Planung mit meinen Kunden bin ich so richtig im Flow. Allein der Gedanke daran, gibt mir beruflich immer wieder die Energie, regelmäßig Kurskorrekturen für mein Business zu durchdenken und noch dichter meiner Berufung zu folgen.

Beim Tauchen gibt es eine Regel, die wir Schülern im Rescue-Kurs einbläuen.

Kommt es zu einem Problem, dann stoppe – atme – denke nach – handle!

(Das mit dem Atmen funktioniert unter Wasser natürlich nur, wenn dein Problem keine leere Pressluftflasche ist)

Bevor ich damals 2008 meine berufliche Neuorientierung angegangen bin, habe  ich mir eine lange Auszeit von meinem damaligen Ingenieurs-Job genommen. Ich bin für ein paar Monate nach Bali geflogen und habe dort als Tauchlehrerin gearbeitet. Diese Zeit hat mich nicht nur tief geprägt, sondern auch so richtig tief entspannen lassen. Schnell war mir klar was ich machen will: Menschen in ihrer Entwicklung unterstützen, mich bewegen und definitiv nicht dauernd am Schreibtisch sitzen. Und das alles am liebsten in wunderschöner warmer Umgebung! Meine Yoga und Coaching Retreats auf Ibiza haben das dann ein paar Jahre später tatsächlich alles kombiniert.

Nachdem mir jetzt wieder Entspannung als Schlüssel für fast alles bewusst ist, trinke ich erstmal in Ruhe einen Tee und gönne mir ein relaxtes Wochenende.